Montag, 12. November 2001, 20.00 Uhr Dienstag, 13. November 2001, 20.00 Uhr Mittwoch, 14. November 2001, 20.00 Uhr
Haus der Berliner Festspiele (Freie Volksbühne Berlin) Schaperstraße 24 10719 Berlin
Eröffnungsveranstaltung der
15. Jüdischen Kulturtage Berlin 2001
Cameri Theatre
- The Theatre of Tel Aviv "Requiem"
von Hanoch Levin
von Hanoch Levin nach drei Stücken von Anton Tschechow Regie: Hanoch Levin Bühnen- und Kostümbild: Rakefet Levy Musik: Yossi Ben-Nun Lichtdesign: Shai Yehudai
Das Cameri Theater aus Tel Aviv gilt als eine der
bedeutendsten Bühnen Israels. Als erstes hebräischsprachiges Theater
vor mehr als fünfzig Jahren entstanden, wollten die Gründer eine
westeuropäisch bestimmte Alternative zum tief in der russischen
Bühnentradition verwurzeltem Habimah-Theater schaffen. Seither bringt es
immer wieder Konflikte, Stimmungen und Bewusstseinslagen der
israelischen Gesellschaft und des Alltagslebens auf die Bühne. "Das
Publikum will sich in unserem Theater mit den eigenen moralischen Frage
auseinandersetzen", so Regisseur Omri Nitzan, ein realitätsfernes
Theater interessiere weder Publikum noch Akteure.
"Requiem" basiert auf drei Geschichten von Anton
Tschechow. Alle beschäftigen sich mit dem Tode und werden von Hanoch
Levin in einer Periode seines Schaffens zusammengeführt, in der er
selbst schon seinen eigenen Tod vorahnt. Als bedeutendster
israelischer Stückeschreiber schuf er 56 Werke, politische Satiren,
Familiendramen, Mysterienspiele, Portraits des Krieges, alle
tiefenpsychologisch und poetisch, lebensbejahend, kontraversial. Niemals
gibt Levin Antworten - er stellt Fragen, schockiert seine Zuschauer
bewußt.
Regelmäßig auf Theaterfestivals in London, New York,
Parma, Berlin, Budapest, Athen und Hannover aufgeführt, hat Levin die
meisten seiner Stücke am Cameri Theater herausgebracht und bei vielen
auch selbst Regie geführt.
"Requiem" ist ein Stück über den Tod. Irgendwo in einem
Dorf, weitab von den großen Städten, lebt ein altes Ehepaar. Sie sind
krank und lassen ihr Leben an sich vorbeiziehen. Eine junge Mutter, ihr
sterbendes Baby auf dem Arm, wandert hilfesuchend über die Felder, wenig
später ist das Baby Tod. Ein Fährmann, der seinen Sohn verloren hat,
holt Betrunkene und Huren über, doch auch unter ihnen ist kein einziger,
dem er sich öffnen kann, findet auch hier, ganz entgegen dem Sprichwort,
keine Wahrheit. Sie alle suchen das Glück, wie er selbst.
"Requiem" hat sechs israelische Academy Awards gewonnen
und wurde erfolgreich am Griechischen Nationaltheater, zur Expo 2000 in
Hannover und auf dem Europäischen Theaterfestival in Budapest
aufgeführt.
Aufführung in hebräischer Sprache mit Übersetzungen. Eintritt: DM 40,- / DM 30,- / DM 20,-
Montag, 12. November 2001, 19.00 Uhr
Kino Arsenal Welserstraße 25 10777 Berlin
"Time of Favor"
Regie: Joseph Cedar Original mit englischen Untertiteln
Held dieses Thriller ist Menachim, gespielt von Aki
Avni, dem "Herzensbrecher" des israelischen Kinos. Als orthodoxer
Armeeoffizier gehört er einem Jeshiva an, die das Studium mit dem Dienst
in einer Einheit verbindet. Rabbi Meltzer, sein Mentor, gespielt von Asi
Dayan, ist Anhänger einer Bewegung, die darum kämpft, wieder auf dem
Telmeplberg beten zu dürfen. Als sich Menachim in Michal verliebt, die
Tochter des Rabbis, kommt es zu weitreichenden Konflikten.
"Time of Favor" ist das Werk eines Insiders: Der
Regisseur wuchs selbst in einer orthodoxen Familie auf und lebte ein
Jahr in einer Siedlung auf den Westbanks.
Der Film erhielt sechs Academy Awards in Israel.
Israel 2000; 100 Minuten
Eintritt: DM 11,-
|