"Ima":
Juliane-Bartels-Preis für Caterina Klusemann
Iris Noah
Nachdem Caterina Klusemann bereits den Bayerischen
Dokukumentarfilmpreis für ihren Film Ima (hebr. Mutter) erhalten hat,
bekam sie diese Woche den Juliane-Bartels-Preis.
Mit "Ima" hat Caterina Klusemann einen sehr
persönlichen Film gedreht: Sie erzählt die Geschichte der Frauen ihrer
Familie. Eng verbunden leben Großmutter, Mutter und Schwester gemeinsam
in einem Haus in der Toskana. Nie wird über die Vergangenheit
gesprochen. Die Großmutter hüllt ihre furchtbaren Erlebnisse während der
Shoah in einen immer unerträglicher werdenden Mantel des Schweigens.
Nachdem sie überlebt hatte, ging sie erst nach Venezuela und später nach
Italien um ein neues Leben zu beginnen. Über alles, was "vor dem Krieg"
war dürfte nicht gesprochen werden.
Caterina Klusemann und ihre Schwester, die mit Mutter
und Großmutter in einem Haus in der Toscana aufwuchs, erlebte sich als
"anders" ohne dies genauer benennen zu können. Auf Fragen nach der
Vergangenheit reagiert die Großmutter harsch, unwillig und aggressiv.
Doch die tiefen Depressionen, in die ihre Mutter verfällt, werden zum
Ausgangspunkt für eine Spurensuche, die nach Lemberg führt, wo die
Großmutter früher gelebt hat und tatsächlich noch Menschen auffindbar
sind, die sich an den Großvater erinnern.
Es ist ein langwieriger und für alle schmerzhafter
aber letztlich heilsamer Prozess als die Großmutter bereit ist, über
einige Erinnerungen zu sprechen. Besonders beeindruckend ist es, zu
beobachten, wie sich das Gesicht der Großmutter verändert.
Der Film ist deutsch, italienisch, spanisch, ukrainisch, jiddisch und
mit englischen Untertiteln versehen. Das einzige hebräische Wort aus
ihrer Kindheit, an das sich die Großmutter erinnern kann und das sich
ihr mühsam entringt ist "Ima" (Mutter).
Der Film ist eine sehr persönliche Annäherung, aber
niemals distanzlos. Er wurde als Jahresprojekt von der Stiftung
"Zurückgeben" unterstützt, die jüdische Wissenschaftlerinnen und
Künstlerinnen fördert und bereits auf arte, sat und im WDR-Fernsehen
gezeigt.
Von Caterina Klusemann war auf der letzten Ausstellung
der Künstlergruppe Meshulash
paradiso@diaspora
eine Video-Installation "der letzte Mohikaner" zu sehen. Sie wird
auch während der diesjährigen jüdischen Kulturtage bei der Ausstellung
Re-Generationen vom 11. bis 24. November in der alten Pakethalle,
Galerie, Monbijoustraße 1 (gegenüber von der Neuen Synagoge), täglich
von 14.00 h bis 20.00 h. ausstellen.
Golem 3: Paradiso@diaspora
Termine in
Berlin - jüdische Kultur
Gruppe
Meshulash Berlin
hagalil.com
18-10-02
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