Rabbiner Ady Assabi z' l':
Jude sein und Judentum im 21.
JahrhundertDiesen Beitrag
publizierte Rabbiner Assabi am 22. März 1995 in einer jüdischen
Mailingliste, die sich als Austauschforum für Juden aller nicht-orthodoxen
Richtungen versteht. Als er diesen Beitrag verfaßte war er Rabbiner in
Südafrika.
Fotos:
Margrit Schmidt,
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Übersetzung: Iris Noah
Der Text
faßt zusammen, was Rabbiner Assabi uns in der kurzen Zeit, die er bis zu
seinem Tod bei uns war, zu vermitteln versuchte.
Wenn die jüdische Geschichte einst neu
geschrieben wird um die gegenwärtige Epoche mit darzustellen, wird das 18.
und das 19. Jahrhundert als Periode des Erwachens von der alten zur neuen
Welt beschrieben, das 20. Jahrhundert als Zeit des Übergangs und das 21.
Jahrhundert als Beginn der Konsolidierung der neuen Epoche.
Der Jude in der neuen Zeit wird sich sehr
unterscheiden. Er wird frei sein von allen Etiketten wie wir sie heute
kennen. Er wird einfach ein Jude sein mit einem großen "J" ohne irgendeine
zusätzliche Bezeichnung - ein Jude durch Geburt und aus Entscheidung,
rational, überzeugend, analytisch und fragend. Er wird kontinuierlich danach
streben ein besserer Jude zu sein, nicht notwendigerweise besser als andere
und sicherlich nicht in dem Sinne besser, daß er danach strebt nach den
Erwartungen anderer zu leben, sondern danach besser zu sein als er schon ist
und in Übereinstimmung mit seinen eigenen Überzeugungen. Auf das
überflüssige und entsetzliche Verwickeltsein in die "Kleinkriege der Juden",
das im 20. Jahrhundert so vorherrschend war, wird man zurückschauen mit
Verachtung, Spott und Widerwillen. Es wird nicht länger die Notwendigkeit
bestehen Unterstützung oder Anerkennung zu erbitten für die eigenen
Überzeugungen mittels der dann überflüssig gewordenen Routine des
Anschwärzens oder Verletzens anderer Teile der jüdischen Gemeinschaft oder
(der Absicht) diese "retten" zu wollen. Jedes Überbleibsel solcher aus der
Mode gekommenen Bemühungen wird umgehend verbannt.
Der einzelne Jude wird ein stolzes Mitglied
des ganzen jüdischen Volkes sein und die jüdische Gemeinschaft wird sogar
vielseitiger und vielfältiger sein als sie es heute ist. Außerdem wird es im
21. Jahrhundert niemand wagen über einen anderen und dessen Lebensstil oder
dessen Überzeugungen zu Gericht zu sitzen.
Kiddusch Oranienburger Strasse
Diejenigen, die eine authentische Beziehung
mit ihrer Wahrnehmung des Allmächtgen suchen, werden diese auf ihre privaten
und persönlichen Erfahrungen in ihrer Tiefe gründen. G-tt wird keine selbst
ernannten oder gewählten Sprecher haben, die sich anmaßen zu wissen und
danach trachten dies anderen aufzuerlegen. Was wir jetzt als seinen
offenbarten Willen wahrnehmen wird bekannt gemacht als geheiligte Praxis des
Volkes geheiligt durch das Volk.
***Rabba sagte im Namen R. Kahanas im
Namen Rabs: Wenn Elijahu kommen und sagen sollte, man vollziehe die
Chaliza mit einem Schuh, so höre man auf ihn; wenn aber, man vollziehe
sie nicht mit einer Sandale, so höre man auf ihn nicht, weil es längst
beim Volke Brauch ist, dies mit einer Sandale zu tun. (Jewamot 102 a)***
Es wird ein allen gemeinsames Wissen geben,
daß absolute göttliche Wahrheit ihrem Wesen nach jenseits menschlicher
Wahrnehmung ist, und es nicht göttliche Offenbarung sondern vielmehr
wechselnde Bedingungen, unter denen Menschen leben, kreatives Denken und der
Horizont individueller Bequemlichkeit die alleinigen Faktoren sind, die das
Mosaik jeglicher traditionellen religiösen und kulturellen Gebilde bereitet
haben.
***Unsere Weisen lehrten: An diesem
Tag brachte Rabbi Eliezer jedes denkbare Argument vor, aber sie
akzeptierten es nicht. Er sagte zu ihnen: Wenn die Halachah nach mir
geht, so soll es dieser Johannesbrotbaum beweisen. Da rückte der
Johanisbrotbaum hundert Ellen von seinem Orte fort; manche sagen:
vierhundert Ellen. Sie aber erwiderten: Man bringt keinen Beweis von
einem Johannisbrotbaum. Hierauf sprach er: wenn die Halachah nach mir
geht, so mag dies dieser Wasserarm beweisen! Da trat der Wasserarm
zurück. Sie aber erwiderten: Man bringt keinen Beweis von einem
Wasserarme. Hierauf sprach er: Wenn die Halachah nach mir geht, so mögen
dies die wände des Lehrhauses beweisen. Da neigten sich die wände des
Lehrhauses (und drohten) einzustürzen. Da schrie sie R. Jehosua an und
sprach zu ihnen: Wenn die Gelehrten miteinander diskutieren, was geht
dies euch an. Sie stürzten hierauf nicht ein, wgen der Ehre R.
Jehoschuas, und richteten sich auch nicht auf, wegen der Ehre R.
Eliezers; sie stehen jetzt noch geneigt. Hierauf sprach er: Wenn die
Halachah nach mir geht, so soll es vom Himmel bewiesen werden. Woraufhin
eine Stimme vom Himmel erschallte: Warum diskutiert ihr mit Rabbi
Eliezer. Die Halachah geht stets nach ihm. Da stand R. Joshua auf und
sprach: Sie ist nicht im Himmel. Was heißt: sie ist nicht im Himmel? R.
Jirmeja erwiderte: Die Torah ist bereits vom Berg Sinai her verliehen
worden. Wir achten nicht auf eine Stimme vom Himmel, denn bereits hast
du am Berge Sinai in die Torah geschrieben: nach der Mehrheit zu
entscheiden. R. Nathan traf Elijahu und fragte ihn, was der Heilige,
gepriesen sei er, in dieser Stunde tat. Dieser erwiderte: Er schmunzelte
und sprach: Meine Kinder haben mich besiegt. Meine Kinder haben mich
besiegt. B.M. 59b)***
Der Grundsatz des Juden im 21. Jahrhundert
wird deshalb sein: "Der Gerechte wird leben durch seinen Glauben" (Hab 2,4)
*** Als Rabbi Simlai vortrug sagte er:
613 Gebote wurden Mosche überliefert ... David kam und brachte sie auf
elf... Jesaja kam und verringerte sie auf sechs ... Micha kam und
brachte sie auf drei ... Wieder kam Jesaja und brachte sie auf zwei ...
Amos kam und brachte sie auf eins ... Aber es ist Habakuk, der kam und
sie alle auf die Grundlage von einem stellte - wie gesagt ist - denn der
Gerichte wird leben durch seinen Glauben (Makkot 23b - 24a) ***
Jede Ausprägung des Judentums - sei es eine
individuelle - oder die einer Gruppe wird so legitim sein wie die andere.
Jeder Rückstand von Forderungen nach der absoluten und einzigen Wahrheit
(wie sie heutzutage so oft gehört wird) wird genauso als Zerrbild
betrachtet, wie die Forderung der Zeitung von morgen die Welt sei flach oder
die jetzt Regierenden würden das Apartheitsystem in Südafrika wieder
einführen. Uniformität und religiöses Eiferertum werden als häretisch
betrachtet und tödlich für das Freisein des menschlichen Geistes.
***So wie ihre Gesichter nicht dieselben
sind, so sind ihre Ansichten nicht die selben*** (Tan, Pinchas 10
Endlich wird anerkannt, daß die geistliche,
zweckdienliche und dogmatische Nötigung immer der authentischen Entwicklung
eines Mainstreams im Judentum fremd waren.
***"Raba Sohn von R. Hanan sprach zu
Abaje, manche sagen zu Rabbi Joseph: Wie ist die Halacha? Dieser
erwiderte: Geh und sieh wie das Volk verfährt (Brachot 45a) vgl. auch
Eruwin 14b und Men 35b ***
Pluralismus und Bescheidenheit waren und
werden immer die Hauptstützen für das Überleben des Judentums sein.
***Drei Jahre stritten die Schule Hillels
und die Schule Schammais: Eine sagte, die Halachah sei nach ihr zu
entscheiden, und eine sagte, die Halachah sei nach ihr zu entscheidn. Da
ertönte eine Stimme vom Himmel (Bat Kol) und sprach: Die Worte der einen
und der anderen sind Worte des lebendigen Gottes; jedoch ist die
Halachah nach der Schule Hillels zu entscheiden. Wenn aber die Worte der
einen und der anderen Worte des lebendigen Gottes sind, weshalb war es
der Schule Hillels beschieden, daß die Halachah nach ihr entschieden
wurde? Weil sie verträglich und bescheiden war, und sowohl ihre eigene
Ansicht als auch die der Schule Schammais studierte; noch mehr, sie
setzte sogar die Worte der Schule Schammais vor ihre eigenen ...Das
lehrt Dich, daß der, der sich erniedrigt, vom Heiligen, gepriesen sei
Er, erhoben wird und derjenige, der sich erhöht, vom Heiligen, gepriesen
sei Er, erniedrigt wird. Wer nach Größe jagt, vor dem flieht die Größe.
Wer vor der Größe flieht, dem jagt sie nach. Wer das Schicksal drängt,
den drängt das Schicksal, wer sich von seinem Schicksal verdrängen läßt,
dem steht das Schicksal bei. (Eru 13 b)***
Feindschaft und Boshaftigkeit, die in der
Vergangenheit immer eine Quelle für Zerstörung waren, werden sich auflösen
um Raum zu schaffen für gemeinsame Anstrengungen von allen jüdischen
Schattierungen und Meinungen um sich gegenseitig zu befruchten und gemeinsam
nach dem Verständnis zu suchen, was die Bedeutung des Lebens ist.
***Warum wurde der zweite Tempel
zerstört, bei (dessen Bestehen) sie sich ja mit der Torah,
gottgefälligen Handlungen und Liebeswerken befaßten? - Weil dann
grundlose Feindschaft Herrschte. Dies lehrt dich, daß grundlose
Feindschaft die drei Sünden, Götzendienst, Unzucht und Blutvergießen
aufwiege... Herrschte denn während des ersten Tempels keine grundlose
Feindschaft? Es heißt ja: Die zum Schwerte versammelt sind mit meinem
Volke, darum schlage auf deine Hüfte, und R. Eleazar erklärte, dies
beziehe sich auf die Leute, die zusammen äßen und tranken und einander
mit dem Schwerte ihrer Zunge erstachen Joma 9b ***
Die religiösen Autoritäten, die nur in
einer abgesonderten autoritären Umgebung blühen können, die sich ihnen fügt,
werden Platz machen für freie Individuen, die Verantwortung tragen in
unbegrenztem und leidenschaftslosem Umfeld das Göttliche wieder zu entdecken
und Ihm mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzer Kraft zu dienen.
Vielmehr als ein losgelöster, frömmelnder
Gesetzgeber, Richter und Moralist wird der Rabbiner des 21. Jahrhunderts
nicht länger sein Kleid von Selbstgerechtigkeit, Klerikalismus und Politik
tragen, sondern er wird werden, was er schon immer sein sollte - ein Lehrer
und eine Person, die Resourcen zur Verfügung stellt. Die Frage, ob es nun um
Wissen oder um Taten geht, ist nicht mehr wichtig.
***+Einst waren R. Tarfon und die
Ältesten im Obergeschoß von Nithzas Haus in Lydda versammelt, und es
wurde die Frage aufgeworfen, ob das Studium oder die Tat bedeutender
sei.? Rabbi Tarfon antwortete: Die Tat ist bedeutender. R. Akiba
antwortete: Das Studium ist bedeutender, denn es führt zur Tat. Dann
antworteten alle und sagten: Studium ist bedeutender, denn es führt zur
Tat. Kid 40b***
****Auch ist das Forschen nicht Hauptsache, sondern die Tat, und
Zuvielsprechen führt Sünde herbei (Pirke Awot 1:17) *** wird nicht
länger relevant sein.
Unwissende Juden werden nicht als Juden
überleben. Dereinst wird das obrigkeitsorientierte Establishment
verschwinden ganz egal wie viele Mizwot sie versuchen werden zu halten.
Selbst wenn die Tradition nur um der Tradition gehalten würde, wird es
sicherlich des Wissens aus erster Hand bedürfen über die Quellen und freien
Zugang zu allen ihren Facetten. Es wird nicht länger so sein, daß irgend
jemand irgend etwas tut, weil irgendein Rebbe das sagt. Schließlich wird man
erkennen, daß die "Meinung eines Reben" - so gelehrt er auch sei - nur eine
von vielen ist, und daß sie - vor allem - eben eine Meinung ist.
***"Der freie Wille ist jeder Person
gegeben. Wenn jemand sich dem guten Weg zuwenden will und gerecht sein
will, so ist es sein Vorrecht. Und wenn sich jemand dem bösen Weg
zuwenden will und schlecht sein will, so ist es sein Vorrecht ... Die
Spezies Mensch ist einzigartig, und es gibt keine andere solche Spezies,
denn er kann seinem eigenen Geist folgen ... und weiß sehr wohl, was gut
ist und was böse ist, und tut wie es ihm gefällt" (Maimonides, Hilchot
Teschuwa 5)
Heute wird davon ausgegangen, daß der mehr
observant Praktizierende der Gelehrtere ist (auch wenn das nicht immer
notwendigerweise wahr ist). Vom nicht-observanten wird vermutet, daß er
nicht wissend ist (was auch nicht immer wahr ist). Jedoch morgen, wenn sich
niemand länger hinter schein-heiligen Personen, Strukturen und
Organisationen verstecken kann, sondern so ungeschützt sein wird wie das
Selbst eines Gesichtes und Gott, dann wird jeder volle Verantwortung dafür
übernehmen müssen, warum er bestimmten Grundsätzen und nicht anderen folgt
und eigene Kriterien entwickeln im Prozeß einer täglichen
Entscheidungsfindung.
Bat Mizwa Oranienburger
Strasse
Vermutlich ist es das erste Mal in der
jüdischen Geschichte, daß beide - der observante und der nicht-observante
Jude - wissend sein müssen. Die Pessimisten unserer Tage gehen davon aus,
daß das Judentum das 21. Jahrhundert nicht überleben wird. Wir werden
überschwemmt mit dumpfen Berichten, die uns diese Langzeitwirkung
voraussagen. Was uns nicht dazu gesagt wird, ist, daß diese Voraussagen auf
der Basis einer jüdischen Erfahrung wie wir sie heute kennen, gemacht
werden. Es ist hinreichend wahr, daß die Ausdrucksformen des Judentums - wie
wir sie heute kennen - nicht lange Zeit überleben werden. Aber das heißt
nicht, daß das Judentum zum Tod verurteilt ist. Keine der früheren
Erfahrungen jüdischer Gemeinden hat in ihrer Gesamtheit überlebt.
Tatsächlich sah das 20. Jahrhundert einen sehr aussichtslosen Versuch die
jüdische Erfahrung aus dem Osteuropa des 19. und 20. Jahrhunderts in andere
Teile der Welt zu verpflanzen ohne die Zeit in Rechnung zu stellen, was
nicht bedeutet, daß das alles so bleiben muß. Auch dem anderen Versuch des
20. Jahrhunderts, nämlich das Umfeld zu kopieren - bei dem sogar das Risiko
in Kauf genommen wurde dessen ihm innewohnende Substanz zu verlieren, wird
kein Erfolg beschieden sein.
Jeder, der die jüdische Geschichte kennt,
weiß, daß das Geheimnis des Überlebens des Judentums in seiner einzigartigen
Fähigkeit besteht, sich jeweils an neue Umgebungen und Umstände anzupassen -
nur im Ausdruck und in der Form - ohne das eigene Wesen zu verlieren oder es
auch nur zu gefährden. Das Judentum wird das 21. Jahrhundert und die
zukünftigen Jahrhunderte überleben, denn seine Ausdrucksformen werden sich
kontinuierlich ändern und seine alte Substanz wird sich konstant verjüngen.
Es gibt andere praktische Gründe, warum es überleben muß und dazu gebracht
werden kann. Judentum war niemals etwas anderes als der Versuch des Menschen
eine Wahrheit und eine Bestimmung zu suchen.
Denn erstens braucht das 21. Jahrhundert
eine Menge Wahrheit und Bestimmung, da wir damit anfangen die Schäden, die
durch die Torheit unserer Vorfahren verursacht wurden, zu beheben - sei es
in unserer Beziehung zur Umwelt, zum anderen und zu Gott.
Zweitens weil das lokale
Kichel-und-gehackte-Heringe-Judentum, mit allem wofür es steht, viel zu
lange die gewaltige kollektive jüdische Erfahrung reduziert und verwässert
hat, die so reich und fruchtbar ist, voller Weisheit und Tiefe, so
vielseitig und einzigartig, daß sie vor der obskuren Vereinnahmung durch
Unwissenheit und Frömmelei gerettet werden muß, damit sie wieder entdeckt
und in die heutige Lebenswelt implementiert wird.
(Anm. d. Übers.: das jidd. "Kichel" ist
hier doppeldeutig verwendet: 1: Eiermazzen, Küchlein und 2. Verballhornung
von Kahal - Kehille = Gemeinde)
Drittens: Viel heiliger und geheiligt als
alles andere ist im Judentum die nicht unterbrochene Kette von Werten und
spiritueller Grundausstattung, die von Generation zu Generation
weitergegeben wurde. Für welchen Weg auch immer sich jemand entscheidet oder
es auch läßt: Schabbes ist Schabbes ist Schabbes. Ob von Gott geboten oder
vom Menschen entwickelt, ist nicht so wichtig wie die Tatsache daß der
Schabbat geheiligt wurde durch Leben und Tod hindurch, und daß er das Erbe
und das Wesen unseres imanenten Seins ist.
Viertens: Denn das Judentum hat eine
universelle Endzeitvision von einer besseren Welt. Das ist eine
Ausnahmeerscheinung. Wenn es einst ausgewickelt sein wird von seinen
äußerlichen - wenngleich wichtigen partikularistischen Aspekten, spricht es
von der Geschwisterlichkeit der Menschheit im hier und jetzt, für die es
sich lohnt zu leben und danach zu streben.
Rabbinerdiskussion Rykestrasse:
Wege des liberalen Judentums
Das 21. Jahrhundert ist um die Ecke. Wenn
nur einiges von dem oben beschriebenen die neue Realität wird, dann sollten
wir darauf sehr gut vorbereitet sein. Um zum Überleben des Judentums unter
den Herausforderungen von morgen beizutragen, haben wir keine Wahl als das
Folgende zu unserer Aufgabe zu machen: Befreien wir uns von den Ketten
jeglicher intellektueller Gefangenschaft und jeglichem Aberglauben, verorten
wir den Stellenwert der jüdischen Führungspersonlichkeiten und
Funktionsträger in unserem Bewußtsein dort, wo er wirklich hingehört,
fordern wir jeden Teil unserer eigenen Tradition zurück und unterziehen ihn
einer intellektuellen Reinigung, ordnen wir unsere Prioritäten, übernehmen
wir volle Verantwortung für unsere eigenen Entscheidungen, entledigen wir
uns eines jeglichen Minderwertigkeits - oder Überlegenheitskomplexes, der
uns eingeimpft worden sein mag. Selbst wenn wir trödeln - der Jude des 21.
Jahrhunderts wird unbeirrbar kommen - und was noch mehr ist: Er wird auch
überleben.
Übersetzung: Iris Noah
Alle Fotos: Margrit Schmidt
Interview mit Rabbiner Ady E. Assabi
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24-06-03
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