Masel Tov!
10 Jahre Literaturhandlung Berlin
Im September hat die Münchner
Literaturhandlung ihr 20jähriges Bestehen begangen. Nun kann in Berlin
weiter gefeiert werden. In diesen Tagen wird die Berliner Dependance 10
Jahre alt. Untrennbar mit dieser Institution ist der
Name Rachel Salamander verbunden. Sie wurde in Deggendorf/Niederbayern
geboren, in einem von der amerikanischen Besatzungsmacht eingerichteten
DP-Lager. Ihre Muttersprache ist jiddisch. Deutsch lernte sie dann in der
Grundschule. Nach ihrem Studium und der Promotion in Germanistik wollte sie
eine jüdische Buchhandlung eröffnen und fand dafür einen Platz in der
Maxvorstadt, wo die Literaturhandlung München noch heute zu finden ist.
Zehn Jahre später - der damalige Vorsitzende
der jüdischen Gemeinde zu Berlin Jerzy Kanal hatte sie darum gebeten -
eröffnete sie dann ihr Berliner Geschäft in der Joachimstaler Straße 13 in
Charlottenburg. Es ist nicht nur ein anregender Ort für alle, die Literatur
zum Judentum bzw. Werke jüdischer Autoren aus allen Bereichen, Tonträger,
jüdische Zeitungen oder Kalender suchen, sondern auch ein Ort der
Vermittlung jüdischer Kultur, denn schon sehr bald fanden hier auch die
ersten Lesungen mit Autoren aus dem In- und Ausland statt. Da die Nachfrage
meist größer ist, als die in der Literaturhandlung vorhandenen Plätze,
finden manche Veranstaltungen als Kooperationen mit anderen
Kultureinrichtungen statt.
Außerdem hat die Literaturhandlung München
bis zum Fall der Mauer regelmäßig die kleine Bibliothek der jüdischen
Gemeinde von Ostberlin unterstützt. Renate Kirchner, die langjährige
Leiterin der
Bibliothek, die Ende Januar 2002 geschlossen wurde, erinnert sich:
"Da die Verlagsproduktion der DDR zwar eine Vielzahl belletristischer
Titel aufwies, jedoch kaum Sachliteratur zu jüdischen Themen, musste nach
anderen Möglichkeiten gesucht werden. Eine entscheidende Voraussetzung für
den kontinuierlichen Auf- und Ausbau des Bestandes war deshalb die, in
Abstimmung mit dem Staatssekretär für Kirchenfragen, erfolgte Erteilung
einer „Sondergenehmigung zur Einfuhr von Literatur aus dem kapitalistischen
Ausland" (1979). Auf dieser Grundlage erreichten die Bibliothek ohne
Einschränkung Buchgeschenke von jüdischen und nichtjüdischer Institutionen
und Einzelpersonen. Die Literaturhandlung Salamander war während dieser
Jahre zudem ein wichtiger Partner, über den auch gezielte Bestellungen
liefen."
Rachel Salamander gibt außerdem regelmäßig
den Katalog "Literatur zum Judentum", der mehrere Tausend Titel aus
unterschiedlichen Bereichen umfaßt, heraus und hat den "Förderkreis
Literatur zum Judentum" gegründet. Sie ist Mit-Initiatorin des jüdischen
Kulturkongresses "Tarbut" und hat noch in Fürth, Halberstadt und Dorsten
Filialen der Literaturhandlung eröffnet. Zum 10jährigen Bestehen der
Literaturhandlung Berlin gibt es im Oktober ein besonderes Festprogramm:
Di 8. Okt. 20.00 h
Sayed Kashua: Tanzende Araber
Literaturhaus, Fasanenstr. 23, Charlottenburg
Do 17. Okt. 20.00 h
Amos Oz: Allein das Meer
Berliner Ensemble, Bertholt-Brecht-Platz 1, Mitte
Mo 28.Okt. 20.00 h
Leo Rosten: Jiddisch - eine kleine Enzyklopädie
Literaturhandlung, Joachimstaler Str. 13, Charlottenburg
So 3. Nov. 20.00 h
Katharina Thalbach liest Thomas Brasch:
Wer durch mein Leben will, muß durch mein Zimmer
Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Platz 1, Mitte
Karten für alle Veranstaltungen gibt es in der Literaturhandlung, Tel.: 88
24 250
Die Termine
der Literaturhandlung finden Sie regelmäßig im Terminkalender von
"Juden in Berlin".
Iris Noah
hagalil.com
01-10-02
•
Synagogen
und Gottesdienste
•
Wichtige Adressen
•
Koscher in Berlin
•
Rabbiner in Berlin
•
Jüdische Gruppen
•
Archive und Bibliotheken
•
Zeitungen
•
Terminkalender
•
Führungen
•
Stadtplan
•
Startseite
•
English Content |